Nagelkreuz

Das „Ökumenische Nagelkreuzzentrum Würzburg“ setzt sich für Versöhnung in der Gesellschaft und zwischen den Völkern ein. Träger des Zentrums sind das Katholische und das Evangelische Dekanat und die Stadt Würzburg. Kirchengemeinden, Einrichtungen, Behörden und Einzelpersonen können Mitglied werden. Der Leitungskreis besteht aus Pfarrer Jürgen Reichel (Sprecher, E-Mail: juergen.reichel@elkb.de), Pfarrerin Antje Biller, Elisabeth Nikolai und Monika Soder.

Zu den Hauptaktivitäten des „Nagelkreuzes“ in Würzburg gehören:

- der jährliche Versöhnungsweg am 16. März, bei dem nach dem Gedenken der Stadt Würzburg am Massengrab vor dem Friedhof die Versöhnungszeichen - das Wandernagelkreuz und die Versöhnungsstatue - für einen Jahr an ihren neuen Gastort gebracht werden. Das wird ab 16. März 2024 die St.-Ursula-Schule sein.

- die Friedensgebete in der Marienkapelle an jedem Freitag um 13:00 Uhr.

- die Verlegung von Platten, die Versöhnung anmahnen, auf dem Wilhelm-Schwinn-Platz vor der St.-Stephan-Kirche.

- inhaltliche Veranstaltungen, z.B. gesellschaftspolitische Vorträge und Diskussionen anlässlich des 16. März.

- die Beteiligung am Würzburger Friedenspreis, dem Aktionsbündnis „Würzburg ist bunt“ und anderen zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüssen für Demokratie und Menschenrechte.

Die europäische Nagelkreuzbewegung geht auf den Domprobst von Coventry zurück, dessen Kathedrale die erste war, die deutschen Luftangriffen im 2. Weltkrieg zum Opfer fiel. Er rief zur Versöhnung der ehemaligen Feinde auf. Daraus ist eine europaweite Bewegung geworden, die das „Nagelkreuz“, zwei übereinander gelegte Zimmermannsnägel und das Versöhnungsgebet „Vater vergib“/ „Father forgive“ eint – Worte, die der damalige Domprobst von Coventry Howard in Chorwand des 1940 zerstörten Gotteshauses schreiben lies.

 

 

Versöhnungsgebet

Alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten. (Römer 3, 23)

Den Hass, der Nation von Nation trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse,

Vater, vergib.

Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist,

Vater, vergib.

Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet,

Vater, vergib.

Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen,

Vater, vergib.

Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge,

Vater, vergib.

Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht,

Vater, vergib.

Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott,

Vater, vergib.

Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen, wie Gott euch vergeben hat in Jesus Christus. (Epheser 4, 32)