Einmal im Monat packt Günter Mittelsteiner seine große Tasche in einem der vier Seniorenheime in der Innenstadt aus: Einen Notenständer, eine Lampe, einen Wischlappen - und natürlich seine Trompete. Noch bevor der Gottesdienst in den Seniorenheimen beginnt, hört man ihn oft schon in der Ferne einspielen.
Fast sein ganzes Leben spielt er Trompete. Zwischenzeitlich hatte er nur noch das Trompetenmundstück, jedoch keine Trompete mehr. Um diese zu vervollständigen ging er eines Tages in ein Musikgeschäft und erstand dort ein gebrauchtes Instrument. Fortan übte er wieder mit großer Freude, wie er mit glitzernden Augen erzählt. Doch damit nicht genug: Die GottesdienstbesucherInnen werden mit selbst komponierten Stücken zu Beginn und Ende der Gottesdienste beglückt.
Vor über drei Jahren sprach ihn die damalige Pfarrerin Jutta Müller Schnurr an, ob er nicht in den Seniorenheimen zur Liedbegleitung spielen wollte. Heute feiert er seinen 50 Gottesdienst, den er begleite.
"Dem Alter nach könnte ich eher auch schon in den Seniorenheimen wohnen.Wenn ich meine Blicke durch die SeniorenInnen schweifen lasse und deren Zerbrechlichkeit sehe und die Dankbarkeit in ihren Augen, weiß ich, warum ich für diese Menschen spiele.“
Die „Puste“ für sein Spiel hat er auch von seinen langjährigen Tennisspielen. Denn neben all der Musikalität darf auch nicht nicht die sportliche Ertüchtigung fehlen.
Die Gottesdienste in den Seniorenheimen liegen ihm sehr am Herzen. Zu Beginn und zum Abschied werden viel Hände geschüttelt. Man kennt sich mittlerweile. Oft unterstützt er das Pflegepersonal dabei, die Bewohnerinnen und Bewohner in die Kapelle, Kirche oder Gottesdienstraum zu begleiten.
"Einmal küsste eine Bewohnerin mir sogar die Hand als Dank. Da sind kostbare Momente, die man nicht vergisst", sagt er.
Wir wünschen Günter Mittelsteiner noch viele solcher kostbarer Momente und sagen herzlichen Glückwunsch für deinen Einsatz und vielen Dank!